Die entblößte Schulter der tibetischen Mönche
Wenn du Bilder von tibetischen Mönchen siehst, fällt dir vielleicht auf: Die rechte Schulter und der rechte Arm bleiben oft unbedeckt, während der Rest des Körpers in safranfarbene oder rote Roben gehüllt ist. Diese Art, die Robe zu tragen, hat tiefe symbolische und praktische Wurzeln.
Respekt und Demut
In der buddhistischen Tradition gilt die rechte Seite als die „ehrbare“ Seite. Wer jemandem Respekt erweisen will – etwa einem Lehrer oder Buddha selbst –, entblößt die rechte Schulter als Zeichen der Demut. Diese Geste zeigt: Ich bin offen, verletzlich, ohne Waffen oder Hintergedanken.
Praktische Bewegungsfreiheit
Die Mönche wickeln ihre Robe so, dass der rechte Arm frei bleibt. Das erleichtert alltägliche Tätigkeiten: Schreiben, Rituale durchführen, arbeiten. Die lockere Wickeltechnik stammt aus den Anfängen des Buddhismus in Indien, wo einfache Tücher als Kleidung dienten.
Ein uraltes Ritual
Diese Trageweise geht auf die Zeit des historischen Buddha zurück, der seinen Schülern genau vorschrieb, wie die Robe zu tragen sei. Bis heute folgen viele Mönchsgemeinschaften dieser Tradition – als stille Verbindung zu 2500 Jahren buddhistischer Praxis.


